Lyrik – mein schönstes Gedicht

Abschied

Abschied

Ein Kind im Mutterleibe spürt,
dass es wohin gehört.
Doch kaum zur Welt gekommen
wird ihm das Gefühl genommen.

Abgenabelt, durchgeschüttelt
in ein fremdes Bett gesteckt
hat erstes der Gefühle
den Abschiedsschmerz entdeckt.

Selbst die größte Mutterliebe
kann es nicht verhindern,
hin und wieder heißt es dann
Abschied von den Kindern.

Und ein Jüngling bärenstark
wird zum Schwächling dann,
wenn die Liebste Abschied nimmt,
was er nicht ändern kann.

Schleicht kaum, dass du es spürst
Gevatter Tod um Haus,
mahnt zum letzten Abschiednehmen.
Einmal noch – dann ist es aus.

Doris Lauck

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