Welkes Blatt Jede Blüte will zur Frucht, Jeder Morgen Abend werden, Ewiges ist nicht auf Erden Als der Wandel, als die Flucht. Auch der schönste Sommer will Einmal Herbst und Welke spüren. Halte, Blatt, geduldig still, Wenn der Wind…
Lyrik – mein schönstes Gedicht
Meinem Ego treu ergeben Wie schön, dass es die anderen gibt. Ach, wie bin ich selbstverliebt in mein Tun, in mein Handeln. Mögen sich die anderen wandeln. Plagen Zweifel mich bei Nacht, schleichen in mein Schafgemach, liegt ein Pülverchen…
Was dir einst so vertraut Die Betäubung wird weichen und der Schmerz kehrt zurück; Und du suchst in jedem Winkel was dir einst so vertraut. Du suchst es am Tag, du suchst es im Dunkel der Nacht. Du glaubst…
Märzsonne Nun wandr’ ich über Berg und Tal, Die Welt steht blühend offen, Mich hat mit erstem Sonnenstrahl Der Lenz ins Herz getroffen. Ich hör’ das kleine freche Herz Im dunklen Brustkorb lachen; Es weiß, es wird im grünen…
Tauwetter Die Dächer spiegeln blank, von allen Rinnen klopfen die trommelnden Tropfen. O heller Klang! Was willst du, junger Wind, mit deinem milden Wehn? Laß mich entgegengehn dem Frühlingskind. Richard von Schaukal 1874 – 1942 Aus DIE…
Frühling Kaum den Winter überlistet umgarnt er uns, weckt Erwartungen, verleiht uns Flügel und raunt uns Geheimnisvolles zu. Und wir fliegen getragen von Blütenduft dem Gesang der Lerche entgegen. O du Frühling! Du Dschinn aus dem geborstenen Eis auf…
Nur noch ein Weilchen Die Sonne spricht zum Frühlingswind: „Ich bitte dich, wecke mein herziges Kind, das liebe bescheidene Veilchen!“ Der Frühlingswind fegt durch die Fluren geschwind und säuselt und flüstert ganz leise und lind: „Wach auf, du herziges…
Unsere Erde – ein Märchen – es war einmal … könnte so oder ähnlich lauten. Worte – in den Wind gesprochen – verhallen. Und schon morgen ist alles wieder so wie es gestern war, “Schnee von gestern”.…
Vom Büblein auf dem Eis 1. Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis. Das Büblein steht am Weiher und spricht zu sich ganz leis: „Ich will es einmal wagen, das Eis, es muß doch tragen.“ Wer weiß?…
Eine kalte Nacht Oma kränkelt schon seit langem, und nun ist sie heimgegangen. Ganz plötzlich hat sie uns verlassen. Klein Erna kann es noch nicht fassen; Verstört und traurig sitzt sie da: „O, du arme Großmama! Mit den Geranien…