Minuten der Stille

Lasst euch tragen

Lasst euch tragen

Lasst euch wiegen von den Wogen,
wie die Mutter ist das Meer;
Über ihm die Möwen zogen
schon von Ewigkeiten her.

Und die weissen Boote gleiten,
breiten Segel in den Wind,
die so hell wie die befreiten
wellgewiegten Seelen sind.

Dieses Meer hat keinen Namen –
falsch ist der, den ihr ihm gebt.
Aus ihm alle Wesen kamen,
zu ihm alles strebt, was lebt.

Fischer, die nur Beute brauchen
wissen seine Wunder nicht;
und auch die nach Perlen tauchen
suchen Schätze – nicht sein Licht.

Einzig, die sich ihm vertrauen,
werden sich verwirklicht sehn.
Was im Schauen sie erbauen,
wird im Tag als Tat erstehn.

Euch am Strande soll ich sagen:
Legt euer Päckchen Leid
in das Boot und lasst euch tragen,
dass ihr werden, was ihr seid.“

 

Von Ephides für Mittlerin Beatrice
Verlag Geistige Loge Zürich
mit freundlicher Genehmigung
Hans Dienstknecht Verlag

You Might Also Like

No Comments

    Leave a Reply