Lyrik – mein schönstes Gedicht

Es braucht alles seine Zeit

Es braucht alles seine Zeit

Beschwerlich ist der Weg und weit,
es braucht alles seine Zeit!

Dein Kind, das unbekannte Wesen
sitzt in der Schule und lernt lesen,
plagt sich ab mit Konsonanten,
sucht verzweifelt nach Unbekannten,
was als quälend sich erweist,
als Belastung für den Geist,
der sich nicht einengen will,
ausbricht aus dem Drill.

Er schwirrt umher,
mal hier mal dort,
ist nie am rechten Ort,
wird der Pauker ernst erklären.
Wie soll da dein Kind sich wehren?

Natürlich will es artig sein,
ordentlich, gescheit und fein.
Doch die kleinen Tierchen,
Schagrillen und Pläsierchen,
sie kribbeln und krabbeln,
zoppeln und zappeln,
stelle Fallen und Hindernisse auf.
Sie zwingen dein Kind zum Hürdenlauf
bis hin zum Ziel, das noch versteckt,
wohlverschnürt und zugedeckt.

Beschwerlich ist der Weg und weit.
Es braucht alles seine Zeit.

Doris Lauck

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