Das Vaterhaus.
1. Wo`s Dörflein dort zu Ende geht,
wo`s Mühlenrad am Bach sich dreht,
da steht im duft`gen Blütenstrauß
ein Hüttlein, `s ist mein Elternhaus.
2. Da schlagen mir zwei Herzen drin,
voll Liebe und voll treuem Sinn;
mein Vater und die Mutter mein,
das sind die Herzen fromm und rein.
3. Darin noch meine Wiege steht,
darin lernt ich mein erst Gebet,
darin fand Spiel und Lust stets Raum,
darin träumt ich den ersten Traum.
4. Drum tausch ich für das schönste Schloß,
wär`s felsenfest und riesengroß,
mein liebes Hüttlein doch nicht aus;
denn `s gibt ja nur ein V a t e r h a u s.
Franz Wiedemann 1821 – 1882
Quelle Deutsches Lesebuch Ausgabe B
Erster Teil
Alte Lieder, neue Worte, Dresden 1889. S. 17;
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